Die Icons auf dieser Website sind interaktiv. Durch Klicken darauf erfahren Sie weiterführende Informationen zu den einzelnen Bereichen, in denen Sand und Kies im Alltag Verwendung finden.

Sand und Kies sind wichtige Rohstoffe, wenn es um erneuerbare Energie geht. Photovoltaikanlagen erzeugen Strom und erhitzen Brauchwasser. Bei 95 Prozent aller Solarzellen ist Silizium ein zentraler Bestandteil, das durch das Herausbrennen von Sauerstoff aus Quarzsand oder Quarzkies entsteht.

Computer gehören heutzutage zu den wichtigsten Gebrauchsgegenständen in unserem Alltag – die ohne die Rohstoffe Sand und Kies nicht herstellbar wären. Computerchips und Prozessoren bestehen zu einem erheblichen Teil aus Silizium, das aus Quarzkies gewonnen wird. Auch der Bildschirm kommt ohne Sand nicht aus: Das Display ist eine feine Glasscheibe, die durch Erhitzen von Sand und spezielle Verfahren hergestellt wird.

Im Badezimmer sind neben den Fliesen auch Toilette, Waschbecken und Badewanne meist aus Keramik auf Basis des Rohstoffs Sand. Die Sanitärkeramik wird unter anderem aus Ton, Kaolin, Quarz und Feldspat, die Glasur aus Quarz, Kreide, Feldspat und Dolomit hergestellt. Beim Brennen gilt: Je heißer, desto härter wird die Keramik. Ein großer Vorteil von Sanitärkeramik ist ihre Widerstandsfähigkeit: Sie ist besonders hitze- und kältebeständig.

Wer mehrmals täglich eine Ladung Sand im Mund hat, achtet auf Körperhygiene: In handelsüblicher Zahnpasta befindet sich sehr fein gemahlener Sand. Manche Zahnpasten bestehen sogar bis zu 60 Prozent aus diesem Feinsand. Der Rohstoff wird aus weichen Materialien wie Kalk, Kreide oder sogar Marmor hergestellt. Sand ist in der Zahnpasta für das Entfernen von Zahnbelägen zuständig.

Der Hauptbestandteil eines Spiegels ist Glas, bei dessen Herstellung Quarzsand verwendet wird. Spiegel bestehen aus einer Glasplatte, die auf einer Seite mit einer Aluminiumschicht versehen ist. Diese wird auf die Glasscheibe gepresst oder bedampft beziehungsweise besputtert. Das eintreffende Licht wird von der Aluminiumschicht reflektiert – also gespiegelt.

Immer und überall online: Auch in Smartphones und Tablets befindet sich Sand, den wir über die hochsensiblen Touchpads aus Glas täglich mit unseren Fingern berühren. Die mobilen Endgeräte beinhalten – genau wie alle anderen Computer – Computerchips aus Silizium, das aus den Rohstoffen Quarzkies oder Quarzsand gewonnen wird.

Im Sandkasten lernen schon Kinder Sand lieben. Die Sandkörner des speziellen Spielsands haben idealerweise einen Durchmesser von 0,2 bis 2 Millimeter. Nur dann ist der Sand zum Spielen geeignet und der perfekte Baustoff für Sandburgen und die ideale Zutat für Sandkuchen.

Beim Essen will man kein Sand zwischen den Zähnen, aber im Teller: Geschirr ist meist aus Porzellan. Neben Ton und Kaolin ist Quarzsand ein wichtiger Rohstoff zur Porzellanherstellung. Je nachdem, welches Endprodukt gewünscht ist, wird die sandige Rohmasse des Porzellans nach einem bestimmten Verhältnis gemischt und durch Brennen verfestigt.

Beton ist so vielseitig wie die Ansprüche der Bauherren und einer der beliebtesten Baustoffe der Welt. Denn Beton ist nicht nur einfach zu verarbeiten, sondern auch ausgesprochen widerstandsfähig gegen Verwitterung – und optisch ansprechend, wie Sichtbetonmauern und Beton-Dekoartikel zeigen. Kein modernes Bauwerk kommt ohne ein Fundament aus Beton aus, zahlreiche Wände und Decken bestehen aus dem Baustoff. Zu nahezu 80 Prozent besteht Beton aus Sand und Kies.

Kalksandsteine sind genau wie Beton ein beliebter Baustoff. Sie werden aus Branntkalk und Sand im Verhältnis 1:12 unter Zugabe von geringen Mengen Wasser hergestellt. Kalksandsteine werden im Rohbau gleichermaßen für Innen- als auch für Außenwände verwendet. Sie sind insbesondere für ihre hohe Druckfestigkeit und Schalldämmung bekannt.

Badezimmer bestehen zu großen Teilen aus Sand und Kies. Keramikfliesen, die in den meisten Bädern verlegt sind, werden unter anderem aus Kaolin, Ton und Quarzsand gepresst und bei hohen Temperaturen gebrannt. Damit man nach dem Bad oder der Dusche nicht so leicht ausrutscht, werden die meisten Fliesen nach dem Brennen durch Sandstrahlen bearbeitet.

Gehwege, Einfahrten, Terrassen: Wir gehen fast überall über Sand und Kies. Betonpflastersteine bestehen aus einer Mischung aus Zement, Sand und Wasser. Im Unterbau von gepflasterten Flächen wird zudem Brechkies und Splitt genutzt: Die Baustoffe bilden ein loses Bett von vier bis fünf Zentimetern Dicke für den Pflasterbelag. Nach dem Verlegen der Pflastersteine werden die Fugen mit trockenem Sand oder Splitt gefüllt.

Im Tiefbau, insbesondere im Straßenbau, spielen Sand und Kies eine zentrale Rolle als Baustoffe. Sie werden für den Unterbau der Straßen ebenso benötigt wie für die Straßendecke. Bei der Herstellung der unteren Tragschicht, der sogenannten Frostschutzschicht zur Verhinderung von Frostschäden an der Asphaltdecke, fallen die größten Mengen von Sand und Kies an. Die Baustoffe werden sowohl dazu genutzt, Unebenheiten im Gelände vor dem Straßenbau auszugleichen, als auch um Asphalt und Beton herzustellen. Zudem wird Kies als Kieselsplitt für die Straßendecke verwendet.

Glas besteht aus einem Gemisch aus Quarzsand, Kalk, Soda und Pottasche. Dieses Sandgemisch wird in speziellen Verfahren, heute meist im Floatglasverfahren, zu flachen Glasscheiben geschmolzen. Das sogenannte Flachglas wird nicht nur für Fensterscheiben, sondern auch für Automobilverglasungen, Spiegel, Solarglas für Photovoltaik, Solarthermie sowie Bildschirme von Computern, Fernsehern und Smartphones verwendet – alles undenkbar, ohne den Rohstoff Sand.

In der Antike kam Sand auch beim Ausformen des Fensterglases zum Einsatz: Flüssiges Glas wurde in Sandformen gefüllt. Dadurch wurde eine Seite der Fensterscheibe rau und trüb – ein idealer Sichtschutz für Bäder.